Jens Sundheim

Dortmund

Begründung der Jury

Bestechend ist die hohe Qualität der Fotografien und die konzeptionelle und professionelle Arbeitsweise. Ästhetisch und dokumentierend setzt er sich in der Serie »Der Reisende« mit Fotos von Webcams auseinander, die auf die unterschiedlichsten Orte dieser Welt gerichtet sind. Ist er der Reisende, der sich die Frage stellt: Wer sieht diese Bilder? Wer macht diese Bilder?

Seine Fotografien gelten als medienkritisch, was immer wieder deutlich wird. Sie erinnern an alltägliche Momente, die überprüft und unauslöschbar festgehalten werden.

»Oxygene«, die Wüstenlandschaften, bezeichnet er als archaisch futuristische Landschaft. Wie verstörend die Leere dieser Landschaften und wie klar und präzise die Fotografie.

Experimentell und spannend wirkt die Dokumentation des Fujis durch eine Webcam. Die unterschiedlichen Lichtstimmungen bieten faszinierende Blicke auf den ewig gleichen und sich doch farblich verändernden Berg. Auch diese Serie hinterlässt das eigenartige Gefühl der ständigen Überwachung.

Bei den Fotografien Jens Sundheims empfinde ich eine gewisse Befremdung, aber auch eine Faszination, und die Frage drängt sich mir auf: Ist das eine reale Welt oder eine Utopie?