Heike Weber

Köln

 

© Michael Köhler, Köln
Ausstellung »Die Aktualität des Ornaments«, Mönchehausmuseum Goslar, 2014

 

Begründung der Jury


Heike Weber hat ein herausragendes Werk geschaffen, mit dem sie unsere Wahrnehmung verändert. Durch ihre künstlerische Arbeit erweitert sie die Grenzen der Kunstgattung Zeichnung.

Weber erobert der Zeichnung den Raum im doppelten Sinne: Einerseits überzieht sie mit der Zeichnung Wände, Decken, Böden – den Grenzen des Ausstellungsraums; andererseits öffnet sie die Zeichenfläche selbst ins Dreidimensionale. Damit führt sie eine Tradition der Zeichnung fort und erweitert zugleich die Zeichentechniken.

Dabei irritiert und verändert Weber mit ihren Zeichnungen mehrfach unsere Wahrnehmung. Wir betreten einen ihrer Räume und sind gleich mitten in der Zeichnung. Dabei entwickelt sie die Zeichnung experimentell und immer wieder überraschend. Verwendete sie anfangs oft Wäscheleinen für ihre Zeichnung, sind seitdem Silikonfäden und Scherenschnitte hinzugekommen. In anderen Räumen wird der Boden mit einem Zeichengrund überzogen und von der Künstlerin selbst mit Markerstift bezeichnet. In dem Moment, in dem Weber alle Linien gesetzt hat, wird der Ausstellungsraum plötzlich selbst zum imaginären Raum einer Zeichenfläche.

Vita


1962 / geboren in Siegen

1981–1986 / Studium an der FH Aachen, Diplom (Visuelle Kommunikation)

1993/1994 / Gastdozentur an der Glasgow School of Art, Department Environmental Art, GB

1997 / Stipendium des Research Institute for Inter-Culture, Seoul, Korea

1998 / Stipendium der Stiftung Kulturfonds Berlin, Haus Lukas, Ahrenshoop

2001 / Arbeitsstipendium des Kunstfonds Bonn

2002 / Schloss Ringenberg Stipendium des Landes NRW

2003 / Arbeitsstipendium der Stiftung Kunst und Kultur NRW

2004 / Stipendium der Barkenhoff-Stiftung Worpswede, Künstlerhäuser Worpswede

Artist in Residence, The Chinati Foundation, Marfa, Texas, USA

Reisestipendium der Kunststiftung NRW

2005 / Casa Stipendium des Bundes, Olevano Romano, Italien

2006 / Stipendium der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen, NRW

2006/2007 Transfer Türkiye-NRW, NRW KULTURsekretariat

2013 / Katalogförderung der Stiftung Kunstfonds

2020 / Luise-Straus-Preis, Frauenkulturpreis für Bildende Künste des Landesverband Rheinland


Ausstellungen (Auswahl)

Kölnischer Kunstverein

Transmission Gallery Glasgow

Kunsthalle Baden-Baden

Museum Friedericianum

Kunstmuseum Bonn

Wilhelm Lehmbruck Museum

Museum Bochum

Kunstmuseum Thun

Kunsthalle Wien

Marta Herford

Museum Moderner Kunst Kärnten

Mönchehausmuseum Goslar

Arp Museum, Remagen

Museum Villa Zanders Bergisch-Gladbach

Museum Morsbroich, Leverkusen

Arter, Istanbul

Kunsthalle Tübingen

Kerava Art Museum, Helsinki


www.heikeweber.net

 

bodenlos, Kunsthalle Wien, 2006
Pigmentmarker auf PVC, ca. 600 qm
Foto: Raimo Rudi Rumpler, Wien

alma, Stadt Klausur, Dominikaner Kloster Frankfurt/M., 2016
6,66 Tonnen Spiegelsplitter, ⦰ 16 Meter
Foto: Frank Pichler, Frankfurt/M

cubes, sexy and cool, Minimal goes emotional, Kunsthalle Tübingen, 2017
Plastikleine auf Nadeln
Foto: Heike Weber

sonic, 23, Museum Villa Zanders, Bergisch Gladbach, 2016
Pigmentmarker auf Acryl
Foto: Carl-Victor Dahmen, Köln